von simile » Di 12.10.2004, 16:24
Nach 30 Stunden Stress und Flug, sind wie alle heil in Kagoshima gelandet. Das erste was uns allen sofort auffiel waren die vielen freundlichen „Schlitzäugigenmenschen“. Auf dem kurzen Weg vom Flughafen zu unseren wartenden Bus, liefen wir wortwörtlich gegen eine Hitzewand. Wir haben alle nicht mit solch einer Hitze gerechnet, immerhin war es schon am späten Abend. Das Essen im Flugzeug war nicht wirklich schlecht aber trotzdem hatten wir großen Hunger und um einen Schlagartigen Kulturschock zu vermeiden, war Abendessen im Joyfull ( Restaurant mit westlichen Speisen ) angesagt. Danach fuhren wir zu unserer Unterkünften. An diesem Abend waren wir ziemlich erschöpft und gingen, nachdem wir unsere Auseinandersetzung mit der Klimaanlage beendet hatten, ins „Bett“, was mehr oder weniger ein Matratzenlager auf dem Boden glich. Mädchen und Jungs natürlich „noch“ getrennt.
Wie sollte es anders sein, die Jungs, Hilmar und Sandra waren morgens Topfit und mussten eine halbe Stunde „Terror“ vor dem Mädchenbungalow machen, eher sie endlich auch aufgestanden sind. Nachdem Frühstück, stand der Empfang beim Bürgermeister mit anschließender Besichtung der Stadtverwaltung an, dies war das erste Highlight für uns Sportler; Wir fuhren in zwei Busen an der Stadtverwaltung vor und wurden dort von etwa 30-40 Mitarbeitern, die alle in einer Reihe aufgestellt waren, mit Beifall empfangen. Das war eine total neue Erfahrung, für die meisten von uns und wir kamen uns irgendwie wie Stars vor. Danach besichtigten wir unseren zukünftige Trainingshalle, die WM-Halle von 2001. Stress pur war angesagt, alle Räder mussten zusammengebaut werden und danach ging es gleich ans Training, besonders das extrem heiße Klima machte uns zu schaffen, aber es gab auch erfreuliche Neuigkeiten, endlich kein Streit zwischen „Kreiseldreher“ und Radballer um die Trainingsflächen, den beide hatten eine eigene. Am Abend dann Kulturschock pur, Sushibar. Nur einer nahm es gelassen, Tino aß alles was ihm auf dem Tisch gestellt wurde.
Nach dem guten Essen, stieg Abends eine „kleine Party“ mit allen Sportlern, besonders Flo wird diesen Abend wohl nicht so schnell vergessen, den er ließ ihn sich noch mal durch den Kopf gehen. Florian war an diesem Abend besonders lustig und wusste sich mit guten Sprüchen zu wehren, auf eine Stripaufforderung antwortete er ganz cool mit „ wieso ich ? mach doch du!“
Der Erholsame Tag 3 begann mit einer Radtour durch den großen Kaseda-Park. Als wir unsere Betreuer endlich soweit hatten und wir das Kommando übernahmen, ging die Radtour ans Meer, wo wir dann vergnügt mit Klamotten das Salzwasser des Ostchinesischenmeers kosteten. Mittags ging es zum ersten Training mit den Japanern. Abendessen wiedermal im Joyfull. Mit vollem Magen begann Abends die Auskostung des Wetters mit einer Wasserschlacht, die in einer „Überflutung und Zerstörung“ des Bungalows endete, den Sabine und Sari rissen den gesamten Rollladen runter, Kevin wurde einstimmig zur „Miss-Wet-T-Shirt“ gekrönt. Abends eine muss man sagen kurze Versöhnung, es kam nämlich wieder mal zum Radau im Mädchenbungalow, weil der männliche Besuch keine Ende fand.
Tag 4. Dieses Jahr hatten die Radballer die Ehre am 1.Japan Cup teilzunehmen. Alle deutschen Mannschaften qualifizierten such als Gruppenerster für die Finalrunde am nächsten Tag. Also konnten alle gut gelaunt abends zur Welcomeparty gehen. Mit der Übersetzung der langen Reden hat es gehapert, weil der Dolemager von den Betreuern in Anspruch genommen wurde, die leider an einem anderen Tisch standen. Aber als die japanischen Spieler und anschließend wir vorgestellt wurden, haben wir auch mal kurzzeitig etwas verstanden, Sabine präsentierte dann in besten Modelmanieren, dass extra von dem Veranstalter angefertigte Japan-Cup-Shirt.
Heute war nun der Tag der Entscheidung im Japan Cup und das merkte man, wir fuhren gut gelaunt mit den Bus zur Halle, sangen noch wie immer im Bus „Eisgekühlter Bommerlunder“ und dann wurden wir doch ganz schön überwältigt, vor der Halle waren zahlreiche Essenstände aufgebaut und auch in der Halle, war die Atmosphäre überwältigend. Es wurde eine große Anfangszeremonie durchgeführt und dann ging es zu den Spielen, die von vielen Japanischen Zuschauern verfolgt wurden. Klein Gerau gewann letztendlich das Finale gegen Oßweil. Aber auch die Kunstradfahrer trugen zum Gelingen der Veranstaltung bei und legten eine lockere und äußerst perfekte Kür auf das Parkett, die mit große Applaus belohnt wurde. Die komplette Mannschaft wurde anschließend mit Autogrammwünschen überflutet, was aber riesigen Spaß machte und eine tolle Erfahrung war. Die Schlusszeremonie war wie die ganze Veranstaltung WM tauglich. Abends wurde dann ausgiebig bei einem leckeren BBQ mit den Japanischen Sportlern gefeiert. Das Wetttrinken gewann natürlich das Deutsche Team und unsere zwei Großkoschener zeigten den Japanern ihre Grenzen.
Am nächsten Morgen mussten die Kreiseldreher früh raus, da sie ja von der Bundestrainerin Konditionstraining verordnet bekommen hatten, was sie dann natürlich vorbildlich erfüllten. Danach stand auch schon das letzte Training mit den Japanischensportlern auf dem Programm, man tauschte noch mal Tipps und Tricks aus und verabschiedete sich anschließend.